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Welche Nährstoffe braucht mein Hund?

24.3.2020 · Gesundheit

Jeder Hund ist individuell und benötigt unterschiedliche Nährstoffe, um eine gesunde Nahrungsaufnahme zu gewährleisten.

Doch worauf muss man eigentlich achten, wenn es um einen optimalen Nährstoffhaushalt des eigenen Hundes geht?

Was dein Hundefutter enthalten sollte

Gut fährst du, wenn sich die tägliche Futterration aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:

Kohlenhydrate:
(also Stärke aus Getreide, Kartoffeln, Reis usw.) als wichtige Energiequelle

Fette:
(tierische Fette / Pflanzenöle) als Energiequelle und für optimale Gehalte die Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren

Eiweiß/ Protein
mit den einzelnen Eiweißbausteinen, den Aminosäuren

Mengenelemente:
Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium und Chlor

Spurenelemente:
Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Selen und Jod

fettlösliche Vitamine:
A, D3, E und beta-Carotin

wasserlösliche Vitamine:
B, B2, B6, B12, Biotin, Folsäure, Nicotinsäure, Pantothensäure, C, Cholin

Ballaststoffe,
die die Darmtätigkeit regulieren und die Darmflora günstig beeinflussen können

Wozu Proteine im Hundefutter?

Proteine (Eiweiße) sind lebensnotwendige Nährstoffe, die über das Hundefutter aufgenommen werden müssen. Sie dienen im Wesentlichen zur imagesung und Aufrechterhaltung von Muskeln, Haut, Haaren oder auch Knochen. Besonders im Wachstum ist eine hohe Eiweißversorgung über das Hundefutter wichtig, damit sich Muskeln, Bänder etc. optimal entwickeln können.

Kann ich meinem Hund zu viel Eiweiß hinzuführen?

Grundsätzlich schon. Jeder Hund hat individuelle Bedürfnisse an sein Futter. Die Eiweißzufuhr sollte daher immer bedarfsgerecht und individuell den Bedürfnissen des Hundes angepasst sein.

Ein Welpe und generell Hunde in der Wachstumsphase beispielsweise benötigen für die optimale Entwicklung eine sehr hohe Eiweißversorgung über das Hundefutter.

Ein ausgewachsener, erwachsener Hund jedoch, der sich jeden Tag über seine Spaziergänge freut, benötigt wesentlich weniger Eiweiß im Hundefutter und würde mit einer zu hohen Eiweißversorgung Probleme bekommen. Daher sollten sowohl eine zu geringe als auch eine zu hohe Eiweißversorgung über das Hundefutter vermieden werden. Denn der Organismus hätte im Falle einer Überversorgung enorm mit „Abfallprodukten“ zu kämpfen und müsste diese mühsam über die Leber entgiften und über die Niere ausscheiden. Beides solltest du also unbedingt vermeiden.

Wozu Vitamine im Hundefutter?

„Viel hilft viel“? Nein! Wer seinem Hund zu viel Hundefutter füttert, kann seinem Tier schaden. Denn eine Überversorgung mit Hundefutter kann genauso schädlich für deinen Hund sein, wie eine Unterversorgung, wie eben schon beschrieben.

Wozu dienen Vitamine im Hundefutter?

Grundsätzlich kannst du zwischen den fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) und den wasserlöslichen B-Vitaminen (B1, B2, B6, B12) unterscheiden. Sie dienen der Stärkung das Immunsystems, des optimalen Aufbaus von Knochen, Zellen und Zähnen und der Regulierung der lebenswichtigen Nährstoffausnutzung.

Was sind Mineralstoffe im Hundefutter?

Mineralstoffe sind lebenswichtige Bestandteile eines jeden Hundefutters und einer gesunden Fütterung. Hundebesitzer sollten bei der Fütterung ganz besonders auf die Mineralstoffversorgung achten, denn hier werden viele Fehler gemacht.

Wozu Spuren- und Mengenelemente im Hundefutter?

Grundsätzlich kannst du beim Hundefutter zwischen Spuren- und Mengenelementen unterscheiden, die in unterschiedlicher Konzentration im Organismus des Hundes vorhanden sind. Mengenelemente liegen mit über 50 mg pro Kilogramm Körpermasse in relativ hoher Menge vor, wohingegen Spurenelemente in eher kleinen Mengen (unter 50 mg pro Kilogramm Körpermasse) vorliegen.

Wozu Kalzium und Phosphor im Hundefutter?

Beide Mineralstoffe im Hundefutter sind für den Skelettbau extrem wichtig. Denn Kalzium kommt zu 98 % und Phosphor zu 80% im Skelett des Hundes vor. Zudem spielt Kalzium im Hundefutter eine entscheidende Rolle bei der Muskelaktivität und Blutgerinnung. Phosphor im Hundefutter hingegen hat wichtige Funktionen bei Stoffwechselprozessen. Gerade für Welpen spielt das eine Rolle, denn sie benötigen diese Stoffe in der Wachstumsphase besonders.

Was passiert bei einer Fehlversorgung mit Kalzium und Phosphor?

Hier die ideale Menge an Kalzium und Phosphor zu verfüttern ist entscheidend bei einer gesunden Ernährung. Insbesondere im Wachstum kann eine Über- oder auch Unterversorgung mit Kalzium zu erheblichen Entwicklungsstörungen im Skelett führen. Wird zu wenig Kalzium über das Hundefutter aufgenommen, führt dies zu einer Demineralisierung im Knochen, die dadurch weich und anfällig für Brüche werden. Ein Zuviel an Kalzium wiederum hemmt die Ab- und Umbauvorgänge im Knochen, was ebenfalls zu Skelettstörungen führt. Gerade bei großen Hunderassen ist der Effekt enorm. Daher halte dich bitte unbedingt an die Futtermenge und lass dich nicht von großen Kulleraugen und Fiepen überreden. Denn wenn du jetzt nachgibst, lernt dein Welpe erstens, dass er damit weiterkommt und zweitens – noch wesentlich wichtiger! – kannst du deinem Hund damit erheblich schaden!

Ein Phosphormangel wird in der Praxis eher selten beobachtet, allerdings bedeutet eine Phosphor-Überversorgung insbesondere bei Hunden mit eingeschränkter Nierenfunktion eine hohe Belastung für die Niere, die Harnsteine zur Folge haben kann.

Wozu Magnesium im Hundefutter?

Magnesium ist wichtig für die Enzymsysteme im Körper. Mangnesiummangel führt bei Hunden, ebenso wie bei uns Menschen, zu Muskelkrämpfen und Verkalkungen am Herzmuskel.

Wozu Natrium und Chlorid im Hundefutter?

Diese beiden Mineralstoffe befinden sich überwiegend im Blut und im Flüssigkeitsraum außerhalb der Zellen. Wenn dein Hund Durchfall hat und/oder sich erbrechen muss, kann dies zu starken Verlusten führen. Bei längerem Mangel nimmt der Wasserbestand im Körper deutlich ab, was Kreislaufprobleme mit sich bringt.

Wozu Kalium im Hundefutter?

Kalium befindet sich zu 90% in den Zellen. Eine Fehlversorgung führt zu allgemeiner Schwäche und Durchblutungsstörungen.

Wozu Zink im Hundefutter?

Zink ist bekanntermaßen ein essentieller Mineralstoff für Haut und Haare. Wenn dein Hund zu wenig Zink zu sich nimmt, kann sich das durch Haarverlust äußern. Auch Fruchtbarkeitsstörungen können durch Zinkmangel entstehen. Ob dein Hund einen Mangel an Zink hat, kannst du ebenso wie andere Mineralstoffmängel über eine Blutuntersuchung feststellen lassen.

Wozu Kupfer im Hundefutter?

Bei Haut- und Haarproblemen sollte auch die Kupferversorgung kontrolliert werden. Wenn dein Hund länger zu wenig Kupfer zugefüttert bekommt, können Blutimagesungsstörungen auftreten.

Gerade Senioren haben besondere Bedürfnisse

Wessen Hund schon einmal das Seniorenalter erreicht hat, erkennt vielleicht die Symptome. Viele Hunde reagieren mit zunehmendem Alter mit Fressunlust. Dass sie weniger Futter zu sich nehmen möchten, wird durch abgenutzte Zähne, Zahnfleischerkrankungen, Zahnverlust sowie „schwindende Sinne“, wie geringere Aufmerksamkeit, nachlassende Sehkraft, Hörschwäche etc. hervorgerufen.

Auf einen altersbedingten Abbau von Gelenkknorpel deuten Bewegungsunlust sowie Schmerzen bei der Bewegung hin. Gerade dass ältere Hunde sich nur noch eingeschränkt bewegen birgt das Hauptrisiko für eine altersbedingte Gewichtszunahme und somit eine geringere Lebenserwartung des Hundes.

Aber auch Verdauung und Stoffwechsel ändern sich und die Veränderungen sind nicht sofort ersichtlich: Die Verdauung wird aufgrund einer Rückimagesung der Magenschleimhaut empfindlicher und die Verwertung des Futters wird schlechter. Darüber hinaus erschlafft die Darmmuskulatur, sodass die Darmmotorik (Darmentleerung) schlechter wird. Als Folge davon ist die mikrobielle Aktivität im Darm alter Hunde größer, die Anhäufung von schädlichen Stoffwechselendprodukten nimmt zu.

Was ist bei der Futtermenge zu beachten?

Im Alter kommt es meist zu Extremfällen: Viele Hunde nehmen durch den verminderten Bewegungsdrang und den verlangsamten Stoffwechsel leichter zu, wodurch das Übergewicht den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes noch zusätzlich verschlechtern, wodurch es zu Diabetes, Herzerkrankungen oder Erkrankungen des Bewegungsapparats kommen kann.

Wieder andere Hunde verlieren dagegen stark an Gewicht, was durch ein schmerzendes Gebiss oder eine verschlechterte Resorption der Nährstoffe im Darm zustande kommen kann. Die Menge des Hundefutters sollte beiden Situationen angepasst werden, denn Idealgewicht ist ein entscheidender Faktor bei der Erhaltung der Vitalität.

Woraus besteht gutes Senioren-Hundefutter?

Wer einen Senior zuhause hat, sollte spezielles Hundefutter für Senioren wählen. Diese sind extra auf alte Hunde zugeschnitten und liefern alles, was sie brauchen. Wichtig ist vor allen Dingen hochwertiges Fleisch, das den Erhalt der Muskulatur gewährleistet.

Auch eine leichtverdauliche Kohlenhydratquelle, wie z. B. Reis, ist bei der Ernährung eines älteren Hundes ratsam. Hochwertige Ballaststoffe (und im Besonderen prebiotisches Inulin) unterstützen eine gesunde Darmflora und eine geregelte Verdauung. L-Carnitin fördert die Fettverbrennung und beugt Übergewicht vor.

Da die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Vitamine abnimmt, ist auf ein Futter mit einem erhöhten Vitamingehalt zu achten. Besonders Vitamin C und E sind für ältere Tiere essenziell, da sie als Antioxidantien wirken und die Zellen vor freien Radikalen schützen.

Auch der Mineralstoffanteil des Hundefutters muss angepasst werden. Häufig ist die Nierenfunktion des Hundes im Alter eingeschränkt, was eine verminderte Ausscheidung von Phosphaten zur Folge hat. Wird dieses nicht angepasst, reichert es sich im Blut an und lagert sich schließlich in Geweben und Blutgefäßen ab, wodurch es zu Arterienverkalkung kommen kann.

Was Senioren wirklich brauchen

Zusätzlich bewirkt die höhere Phosphatkonzentration im Blut eine Auslagerung von Calcium aus dem Skelett und die Knochen werden brüchiger. Dem kann durch einen geringeren Phosphatgehalt im Hundefutter vorgebeugt werden.

Zusätzlich ist der Natriumanteil in einem guten Seniorenfutter vermindert. Auf diese Weise werden Wassereinlagerungen reduziert.

Die Mobilität des Vierbeiners leidet im Alter häufig unter Abnutzungserscheinungen des Bewegungsapparats. Chondroitinsulfate und Glucosamine sind Bestandteile der Gelenksubstanz und des Knorpels und können dem Hund über ein hochwertiges Futter zugeführt werden.

Bitte achte also genau darauf, was du deinem Hund verfütterst, damit dieser optimal versorgt wird. Es geht um seine Gesundheit!

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von: Lara